Luftfilter: Verwaltung von Goslarer Kita-Einsatz nicht überzeugt
Bis Ende Oktober gab es für Luftfilter in Schulen Fördergeld. Das ist jetzt vorbei. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Sollen Goslars Kindertagesstätten (Kitas) zum Schutz vor Corona künftig auf maschinelle Luftreiniger setzen? Die Goslarer Stadtverwaltung bleibt auch nach einem Test skeptisch. Für die SPD ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Goslar. Auch nach Abarbeiten eines SPD-Prüfauftrags bleibt die Verwaltung reserviert, zumal ein Förderprogramm des Landes just Ende Oktober abgelaufen ist. Für die Genossen ist das letzte Wort hingegen noch nicht gesprochen. Noch nicht umfänglich nachgewiesene Effizienz der Apparate und die in den meisten Fällen gegebene Möglichkeit zum Querlüften – für die Fachdienst-Spitzen Sven Busse (Schulen) und Karin Jünke (Kitas) birgt der Einsatz von mobilen Luftfiltern „keine signifikante Verbesserung des Infektionsschutzes“.
„Gerät der neuesten Generation und vernünftiger Leistung ist immer über 35 Dezibel
Auf der anderen Seite bedeute das Aufstellen solcher Geräte eine Einschränkung ohnehin schon kleiner Flächen und eine konstante Geräuschbelastung – laut Busse bei einem „Gerät der neuesten Generation und vernünftiger Leistung immer über 35 Dezibel“. Jünke berichtete vom Test eines Apparates im August in einer ausgewählten Kita, deren Personal sich spontan und einstimmig dagegen entschieden habe – das ausschlaggebende Kriterium. An dieser Stelle meldete Anja Voges (SPD) Protest an, die selbst Leiterin einer kirchlichen Kita in Oker ist und dort zu ganz anderen Ergebnissen kommt. Annett Eine (SPD) regte die Bildung einer Expertenrunde an, um noch einmal zu beraten: „Es sind unsere Kleinsten, die gilt es zu schützen.“
Jünke wiederum erinnerte an frühere Positionierungen des Landesschülerrates explizit gegen solche Luftreiniger und verwies auf jüngste Untersuchungen, die gezeigt hätten, dass die Kitas in der Pandemie eben keine Brutstätten und Virenschleudern gewesen seien, weil die Kinder eher hinter der Welle als davor gewesen seien.
Hauptverwaltungsbeamten haben sich im Landkreis auf generelle Linie verständigt
Und nicht zu vergessen: Es gebe die Absprache unter allen Hauptverwaltungsbeamten im Landkreis Goslar, in dieser Frage eine generelle Linie zu fahren, erklärte Jünke. Was die SPD nicht anfocht: Das Thema ist zurückgestellt und soll noch einmal auf die Tagesordnung gesetzt werden.
Eine Marschrichtung, die bei der CDU nicht unbedingt Begeisterung auslöste. Maik Jankowsky wunderte sich, warum es nicht möglich sein sollte, Geräte zu mieten und zu leasen für genau die Zeit, in der sie tatsächlich gebraucht würden. Claus Roschanski hatte eine klare Meinung: „Für uns ist das eindeutig, und man kann sich alles schön reden – eine Expertenrunde ist vertane Zeit.“