Zwischenfall: MSW-Chemie evakuiert
Großeinsatz am Montag am Werksgelände der MSW-Chemie in Langelsheim. Foto: Ciszewski
Langelsheim. Ein Zwischenfall bei der MSW-Chemie in Langelsheim hat gestern Vormittag gegen 10.40 Uhr zu einem Großeinsatz mit rund 100 Feuerwehrkräften geführt.
Ein Sprecher der K+S-Gruppe, zu der die MSW-Chemie gehört, erklärte, dass es bei Produktion von Sprengstoff zum Auslaufen einer geringen Menge Ammoniumnitrats auf einen Elektromotor gekommen sei. Die Gründe dafür sind noch nicht klar. Der Motor erhitzte und zersetzte dabei das Produkt unter Rauchentwicklung, erklärte der Sprecher. Flammen seien nicht entstanden. Ammoniumnitrat wird bei der Herstellung von Sprengstoff verwendet. Es habe keine Gefahr einer Detonation gegeben, hatte Werkleiter Rüdiger Triebel noch vor Ort erklärt. Personen seien nicht verletzt worden.
Ein MSW-Mitarbeiter hatte einen ersten Löschversuch unternommen und die in solchen Fällen übliche Alarmkette in Gang gesetzt. Es wurden daraufhin Feuerwehr, Rettungsdienst sowie Polizei benachrichtigt, die kurz darauf vor Ort eintrafen. Das gesamte Werksgelände der MSW-Chemie wurde umgehend geräumt. Die Evakuierung wurde um 11 Uhr durchgeführt.
Weil zunächst die Gefahrenlage unklar war, wurden auch Einsatzkräfte mit Chemikalienschutzanzügen angefordert. Vor Ort änderte sich allerdings die Einschätzung, sodass die Feuerwehrleute unter normalem Atemschutz ihren Dienst versehen konnten. Während des Einsatzes sperrte die Polizei Goslar die Zufahrt von der Europakreuzung in Langelsheim zur Seesener Straße zeitweise ab.
Die Feuerwehr stellte eine leichte Rauchentwicklung fest, die umgehend bekämpft wurde, so der Pressesprecher. Spezielle Sperren wurden im Umfeld des Vorfalls eingerichtet, um die weitere Ausbreitung des zersetzten Produkts und des Löschmittels zu verhindern.
Im Einsatz waren die Spür- und Messfeuerwehren des Kreisfeuerwehr, die Feuerwehren Langelsheim und Goslar, der Kreisbrandmeister sowie die Gefahrgutgruppe aus Goslar. Darüber hinaus waren Feuerwehrkräfte aus Jerstedt, der Messleitwagen der Kreisfeuerwehr sowie Rettungsdienste, Notarzt und Sanitäter, die Pressegruppe der Kreisfeuerwehr sowie die Polizei vor Ort. Der Einsatz endete gegen13.30 Uhr. Danach war der Betrieb wieder zugänglich, die Produktion soll am heutigen Tag wieder aufgenommen werden.