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Stadt und Lebenshilfe: Neue Kindergärten in der Burgstraße eingeweiht

So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen: Zur offiziellen Einweihung bekamen die Kiga-Leiter Thomas Schatt (Lollipop, ganz rechts) und Tassilo Werner (Eichenberg, ganz links) von Lebenshilfe-Geschäftsführer Clemens Ahrens (2. v. re.) und Bürgermeister Ralf Abrahms (2. v. li.) ein nachwachsendes Präsent.  Fotos: Breuer

So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen: Zur offiziellen Einweihung bekamen die Kiga-Leiter Thomas Schatt (Lollipop, ganz rechts) und Tassilo Werner (Eichenberg, ganz links) von Lebenshilfe-Geschäftsführer Clemens Ahrens (2. v. re.) und Bürgermeister Ralf Abrahms (2. v. li.) ein nachwachsendes Präsent. Fotos: Breuer

Bad Harzburg. Die Farbeimer standen noch in der ersten Etage, die Handwerker huschten noch durchs Haus. Kein Problem für die Verantwortlichen, am Freitagmittag zur offiziellen Doppeleinweihung zu bitten. An der Burgstraße 1 wurden der neue städtische Kindergarten Eichenberg im Parterre und der heilpädagogische Kindergarten Lollipop der Goslarer Lebenshilfe in der ersten Etage offiziell in Betrieb genommen. 

Von Heinz-Georg Breuer Freitag, 31.08.2018, 15:55 Uhr

Schließlich sind die kleinen Nutzer ja auch schon vor ein paar Monaten bzw. Wochen eingezogen.

Nachdem die Kleinen unter anderem mit dem Lied über die fleißigen Handwerker auch thematisch die Besucher eingestimmt hatten, begrüßte Ingrid Koch, Vorsitzende des Vereins der Lebenshilfe, die Gäste mit der ultimativen Feststellung, diese beiden Einrichtungen unter einem Dach eröffneten „alle Chancen für eine inklusive Gesellschaft“. Dem folgten die Bauherren, Bürgermeister Ralf Abrahms und Lebenshilfe-Geschäftsführer Clemens Ahrens, als sie noch einmal den Ablauf der ungewöhnlichen Kooperation skizzierten.

Beide Seiten haben, wenn man so will, mit dem Gebäude und Gelände der ehemaligen Eichenbergschule dringend notwendige Anschlussnutzungen für frühere Projekte hergestellt und dabei aus ihrer Parallelität eine Gemeinsamkeit gemacht: die Lebenshilfe mit der Nachfolge ihres 43 Jahre alten Sonderkindergartens an der Landstraße in Harlingerode und für die Wohnkontrakte im Walter-Anna-Heim (am Eichenberg entsteht im zweiten Stock sowie im Dachgeschoss eine Wohngruppe für Menschen mit Behinderung), die Stadt mit der – immer noch nicht ausreichenden – festen Nachfolge für ihren provisorischen Spielkreis, der zum Bündheimer Schloß gewandert ist.

Abrahms erneuerte unter Hinweis auf Nachbareinrichtungen wie das Haus der Kirche, er „kenne kein anderes Projekt, mit dem der gesetzgeberische Auftrag für öffentliche und soziale Zwecke so punktgenau erfüllt“ werde wie hier gebündelt an der Burgstraße. Trotz dieser Zen-tralität, darauf verwies Ahrens ausdrücklich, „wollen wir hier kein Ghetto schaffen!“ Aber eben eine Gemeinsamkeit, beginnend mit der Nutzung der Außenanlagen, die als Inklusion einem Außenstehenden gar nicht so sehr auffallen würde. Gut so, möchte man sagen.

Als im Juli 2017 inmitten einer staubigen Großbaustelle die Verträge unterzeichnet wurden, konnte man als Beobachter nicht unbedingt davon ausgehen, dass alles (fast) punktgenau fertig werden würde. Auch jetzt begleiten noch weitere Baumaßnahmen den laufenden Betrieb, was allerdings auch spannend sein kann. Wenn etwa in der nächsten Woche der neue Fahrstuhl eingebaut wird. Als der städtische Spielkreis aus- und der neue Kindergarten im Februar einzog, sei man indes durchaus erfreut gewesen, dass kräftige Handwerker zum Anpacken im Haus waren, berichtete Leiter Tassilo Werner. „Weil ja unser Beruf immer noch von zu vielen Frauen ausgeübt wird...“

Womit dann am Freitag endgültig die große Zeit des Danks angebrochen war. Etwa an die Handwerker allgemein, die trotz überall boomender Bauwirtschaft hinreichend vor Ort waren. Aber auch ganz individuell an den städtischen Bau-Sachbearbeiter Stefan Drösemeyer, den Ahrens zum „Drögemeyer“ beförderte, weil er stets wohltuend an der Sache orientiert gewesen sei. Meistbedankter war jedoch der gemeinsame Architekt Felix Bergmann, der laut Ahrens als „stiller Teilhaber“ den Mediator gegeben habe, wenn die beiderseitigen Interessen auseinandergingen.

Zwei Bauherren, ein Architekt und eine Vielzahl von Nutzungen. Die „Großinvestition im Zentrum von Bad Harzburg“ mit Modellcharakter und Spaßfaktor – so Abrahms und Ahrens übereinstimmend vor einem Jahr – kann jetzt mit gelebtem Miteinander ins Laufen kommen.

Zu Eröffnung drängten sich die Gäste gestern Mittag an den Stehtischen im Flur des ersten Stocks der ehemaligen Eichenbergschule.

Zu Eröffnung drängten sich die Gäste gestern Mittag an den Stehtischen im Flur des ersten Stocks der ehemaligen Eichenbergschule.

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