Sozialkaufhaus eröffnet
Stoßen auf die Eröffnung an (v. li.): Volkmar Keil, Bernd Leifholz, Bärbel Pulst, Britta Schweigel und Regine Körner. Fotos: Bertram
Clausthal-Zellerfeld. Mit einem großen Bahnhof eröffnete die ALZ (Arbeit, Leben, Zukunft) gGmbH aus Herzberg am Freitag im ehemaligen Aldi-Markt am Ostbahnhof ihr zweites Sozialkaufhaus.
Das Angebot in Clausthal-Zellerfeld umfasst neben Neu- und Gebrauchtwaren für den Haushalt auch Dienstleistungen wie Haushaltshilfe, Umzüge und Haushaltsauflösungen.
Bernd Leifholz, ALZ-Geschäftsführer, freute sich über die gute Aufnahme durch die Bergstadt und den Landkreis Goslar. Er sieht hierin „ein gutes Omen“, mit der Standortwahl „eine gute Entscheidung getroffen zu haben“.
Erste Kreisrätin Regine Körner unterstrich dies: „Ein Sozialkaufhaus und hauswirtschaftliche Dienste sind für diesen Standort hier oben etwas ganz Tolles, sie bieten die Chance, dass Menschen, die nicht so viel haben, teilhaben können.“ Viele Leute seien darauf angewiesen. „Wir werden hier mit ihnen wundervoll zusammenarbeiten“, sagte die Repräsentantin des Landkreises Goslar in Vertretung von Landrat Thomas Brych.
Chirurg Dr. Andreas Philippi, stellvertretender Landrat des neuen Landkreises Göttingen, hofft, dass am neuen Standort „die Erfolgswelle weiter geht“. ALZ helfe Menschen, die nicht vom Glück gesegnet seien. Humorvoll fuhr er fort: „Es ist ja nicht nur so, dass Herzberg den Kämmerer über Goslar hierher exportiert hat“, sagte der SPD-Politiker, der für den Bundestag kandidiert, zu Clausthal-Zellerfelds Bürgermeisterin Britta Schweigel. „Wir haben jetzt auch das Sozialkaufhaus hierher exportiert.“ Beziehungen über Landkreisgrenzen hinweg seien ihm wichtig.
Sie freue sich, dass das Gebäude „so schnell eine so sinnvolle Nachnutzung findet“, erklärte Britta Schweigel. Beim Zahnarztbesuch sei ihr eine gehbehinderte Frau begegnet, die keine Möglichkeit habe, selbst für sich und ihren pflegebedürftigen Mann einzukaufen. „Daran sieht man, dass ein großer Bedarf besteht“, sagte die Bürgermeisterin und lobte besonders die angebotene Haushaltshilfe.
Auch im Krankheitsfall, etwa wenn ein Kind versorgt werden müsse, könne ALZ Hilfe leisten, erklärte Bärbel Pulst, Vorsitzende des Fördervereins ALZ. Der Verein ist Gesellschafter der gGmbH. „Wir haben es geschafft, die gute Geschichte seit 20 Jahren am Leben zu halten und nun diese Dependance zu finden“, sagte sie und hofft nun auf neue Vereinsmitglieder aus dem Oberharz.
Das ALZ-Sozialkaufhaus in Herzberg sei längst ein feststehender Begriff, sagte Volkmar Keil, Superintendent des Kirchenkreises Harzer Land. Der Verein ermögliche Langzeitarbeitslosen einen Schritt zurück ins Arbeitsleben und „leistet ein Stück Beteiligungsgerechtigkeit“. Längst seien Sozialkaufhäuser nicht nur für Menschen mit geringem Einkommen attraktiv. „Es ist sehr spannend, was sie im Sortiment haben.“
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag von10 bis 13 Uhr.
Göttingens Vize-Landrat Andreas Philippi (re.) mit ALZ-Geschäftsführer Bernd Leifholz (2. v. re.) und Herzbergs stellvertretendem Bürgermeister Ulrich Schramke (li.).