Zähl Pixel
GZ-Archiv

Kleine Dorf-Schule Westerode gibt sich nicht auf

Das Schild an der Westeröder Schule ist verschwunden, es soll ein neues mit neuem Namen aufgehängt werden.   Fotos: Seltmann

Das Schild an der Westeröder Schule ist verschwunden, es soll ein neues mit neuem Namen aufgehängt werden. Fotos: Seltmann

Bad Harzburg. Die Wunden vernarben, alle Seiten bemühen sich nach der Übernahme der Grundschule Westerode als Außenstelle der Gerhart-Hauptmann-Schule um eine positive Zusammenarbeit.

Von Ina Seltmann Mittwoch, 19.11.2014, 20:00 Uhr

Das war der Tenor des Berichts von Julia Köthe, die als Vertretung der Schulleitung am Montag vor dem Stadtelternrat über die Fusion der beiden Einrichtungen berichtete.

Vor den Sommerferien hatte die Zusammenlegung der Schulen mit Elternprotest hohe Wellen geschlagen. Im Dorf kursiert noch der Begriff „unsensibel“ über das kurzerhand abmontierte, einst von Eltern gespendete Schulschild. Hintergrund: Der Begriff „Grundschule“ gilt nur für eigenständige Einheiten. Aber Dieter Jung, Leiter des Amtes für Personal- und Bildungswesen, signalisierte bereits Nachbesserung und schlug die Suche nach einem neuen Namen für ein neues Schild vor. „Jetzt sieht es einfach nackt aus“, meinte Julia Köthe.

Ebenso wird an einer gemeinsamen Homepage gearbeitet, die Westeröder ist vorläufig verschwunden. Das Kollegium habe sich einen Zeitrahmen von zwei Jahren gesetzt, um in Ruhe zusammenzuwachsen, sagte Julia Köthe. „Unser Anliegen ist es, das wir uns als Schule nicht komplett aufgeben und unsere spezifische Ausrichtung weiter aufrecht erhalten“, betonte sie mit Blick auf die dörfliche Besonderheit.

Abgestimmt worden seien die Lehrwerke, die Materiallisten, die Zensierung noch vor den Sommerferien. Gerade gehe es um eine einheitlich vermittelte Schreibschrift. Einige gemeinsame Veranstaltungen würden geplant. „Bisher fehlte in Westerode Geld für Theater, Konzerte oder Großprojekte.“ Schulleiterin Christine Rappmann, die zur Stadtelternratssitzung verhindert war, sei zur Einschulung und in den ersten Schultagen vor Ort gewesen und komme mehrmals die Woche nach Westerode, feste Zeiten seien das Ziel.

Dienstbesprechungen und pädagogische Runden würden beide Einrichtungen gemeinsam abhalten. Eine ganztägige schulinterne Lehrerfortbildung habe sich mit den Schulprogrammen befasst, die nicht inhaltlich verändert worden wären. „Dabei haben wir festgestellt, dass wir sehr konform gehen.“ Auch die Elternvertretungen seien nicht nach Schülerzahlen sondern Hälfte/Hälfte gewählt. Dieter Jung teilte mit, dass die Konrektor-Stelle demnächst ausgeschrieben werde. Im städtischen Haushalt habe die Westeröder Schule einen eigenen Ansatz, dabei sei finanziell sogar draufgesattelt worden.

In der Sitzung verabschiedet wurde der langjährige Vorsitzende Holger Selig. Insgesamt 17 Jahre Elternarbeit, davon zehn Jahre als Vorsitzender des Stadtelternrats – mit dem Abschied ging eine Ära zu Ende. Neuer Vorsitzender des Stadtelternrates wurde Marco Schuster. Seine Stellvertreterin ist Dr. Katrin Klinge.

Julia Köthe (li.) berichtet von der Zusammenlegung der Grundschulen Westerode und Gerhart-Hauptmann. Rechts Swenja Niemeyer, Schulleiterin der Grundschule Harlingerode.

Julia Köthe (li.) berichtet von der Zusammenlegung der Grundschulen Westerode und Gerhart-Hauptmann. Rechts Swenja Niemeyer, Schulleiterin der Grundschule Harlingerode.

Nach zehn Jahren Vorsitz im Stadtelternrat verabschieden Bürgermeister Ralf Abrahms und Nachfolger Marco Schuster den langjährigen Vorsitzenden Holger Selig (v.r.).

Nach zehn Jahren Vorsitz im Stadtelternrat verabschieden Bürgermeister Ralf Abrahms und Nachfolger Marco Schuster den langjährigen Vorsitzenden Holger Selig (v.r.).

Die Redaktion empfiehlt
Diskutieren Sie mit!
Meistgelesen
Weitere Themen aus der Region