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Corona: 17 Senioren positiv getestet

Im Alten- und Pflegeheim „Villa Juesheide“ gibt es mehrere Ansteckungen mit Corona.  Foto: Baumgartner

Im Alten- und Pflegeheim „Villa Juesheide“ gibt es mehrere Ansteckungen mit Corona. Foto: Baumgartner

Herzberg. Im Alten- und Pflegeheim „Villa Juesheide“ in Herzberg gab es mehrere Ansteckungen mit dem Corona-Virus. Das bestätigte der Landkreis Göttingen auf Nachfrage unserer Zeitung. Demnach ist die Einrichtung aufgrund der Covid-19-Erkrankung einer Pflegekraft von einer Infektion mit dem Virus betroffen. Auch Pflegekräfte des ambulanten Pflegedienstes „Villa Mobil“ wurden positiv auf eine Coronavirus-Infektion getestet.

Montag, 30.03.2020, 17:42 Uhr

Herzberg. Im Alten- und Pflegeheim „Villa Juesheide“ in Herzberg gab es mehrere Ansteckungen mit dem Corona-Virus. Das bestätigte der Landkreis Göttingen auf Nachfrage. Demnach ist die Einrichtung aufgrund der Covid-19-Erkrankung einer Pflegekraft von einer Infektion mit dem Virus betroffen. Auch Pflegekräfte des ambulanten Pflegedienstes „Villa Mobil“ wurden positiv auf eine Coronavirus-Infektion getestet.
Betroffene werden in der Einrichtung räumlich isoliert, also von den bislang nicht infizierten Bewohnern separiert. Das Technische Hilfswerk (THW) war am Montag in der Villa Juesheide im Einsatz und hilft bei dem internen Umzug im Haus, denn alle Bewohner sollen jetzt in Einzelzimmern untergebracht werden. Zudem gab es beim Pflegepersonal sieben positive Befunde. Sie sind in Quarantäne und aus der Betreuung der Bewohner herausgezogen.
In der Einrichtung wurden 17 von 36 Bewohnern positiv auf das Corona-Virus getestet. Eine Infektion der übrigen Beschäftigten des Pflegedienstes und betreuter Personen sei nicht auszuschließen, es gäbe Verdachtsfälle, die medizinisch betreut werden, erklärt Landkreissprecher Ulrich Lottmann. Im Krisenstab des Landkreises herrsche große Besorgnis über diese Entwicklung.
Pfleger ausgetauscht
Auf Anraten des Gesundheitsamtes sollen die Pflegekräfte des ambulanten Pflegedienstes der „Villa Juesheide“ aus ihrer Tätigkeit herausgelöst werden. Soweit sie positiv getestet sind, ist das auch bereits vollzogen. Die betreuten Personen werden nun durch andere Pflegekräfte betreut. Das passiere schnellstmöglich und sukzessive. Die Koordination liegt beim Stab SAE Covid-19.
Betreute Personen und Beschäftigte des ambulanten Pflegedienstes der „Villa Juesheide“ werden vom Stab SAE Covid-19 mit Schutzausstattung versorgt. Das dient der Minderung des Infektionsrisikos durch und für die Betroffenen. Auch die übernehmenden Pflegekräfte sind mit Schutzausstattung versorgt, um ein Infektionsrisiko zu mindern.
Die weitere Betreuung und Versorgung der Heimbewohner ist laut Lottmann gefährdet. Da mit dem Ausfall von Pflegekräften zu rechnen ist, arbeiten Einrichtung und Stab SAE Covid-19 des Landkreises intensiv daran, Ersatz durch andere Pflegedienste zu organisieren, mit ersten Erfolgen. Diese Anstrengungen mit Partnern in der Region werden fortgesetzt. Alle Pflegekräfte wurden auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Ihr Gesundheitszustand wird vom Gesundheitsamt überwacht.
Die Meldung der Infektion ist laut Lottmann bereits am 24. März erfolgt, die notwendigen Maßnahmen wurden umgehend in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt umgesetzt. Derartige Fälle werden gewöhnlich insbesondere aus Datenschutzgründen nicht öffentlich bekannt gegeben, erklärt Lottmann. Aufgrund der Presseanfrage habe man sich aber in Abstimmung mit der Heimleitung dazu entschlossen, transparent mit dem Vorfall umzugehen. „Die Einrichtung ist sehr kooperativ“, betont Ulrich Lottmann.
Es gilt ein Belegungsstopp für das Heim, neue Bewohner werden vorläufig nicht aufgenommen. Das Gesundheitsamt hat die Beschäftigten umfassend zum Umgang mit der Situation geschult. Die Einrichtung wird vom Stab SAE Covid-19 des Landkreises Göttingen mit Schutzausstattung für Bewohner und Beschäftigte versorgt.
Gesundheitsamt, Stab SAE Covid-19 des Kreises und die Einrichtung haben die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt, stehen ständig in Kontakt und arbeiten eng zusammen, so Lottmann abschließend.

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