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Aus nach 40 Jahren: „Kramers-Eck“ hat seit heute geschlossen

Nach vier Jahrzehnten hat gestern das „Kramers-Eck“ für immer geschlossen. Für Ida Heinzelmann (links) und Sabine Tondera ist es die letzte Schicht.  Foto: Sowa

Nach vier Jahrzehnten hat gestern das „Kramers-Eck“ für immer geschlossen. Für Ida Heinzelmann (links) und Sabine Tondera ist es die letzte Schicht. Foto: Sowa

Goslar. Für viele dürfte diese Nachricht völlig überraschend kommen: Nach 40 Jahren im Familienbesitz hat Sonntag die Jürgenohler Traditionsgaststätte „Kramers-Eck“ ihre Türen geschlossen – für immer. „Wir haben einfach kein geeignetes Personal mehr gefunden“, sagt Chefin Sabine Tondera. Auch ein Nachfolger stehe nicht bereit.

Von Sebastian Sowa Montag, 01.07.2019, 10:51 Uhr

Die Geschichte des „Kramers-Eck“ beginnt in den 1960er Jahren als Kiosk und Imbiss. 1979 kaufte Tonderas Mutter Ida Heinzelmann das Haus. Zuvor arbeitete sie in der Gaststätte „Zum Breiten Tor“. Ursprünglich plante Heinzelmann, das „Kramers-Eck“ als reine Bierkneipe zu betreiben. Doch schnell wurde klar, dass die Gäste hier auch gerne etwas essen wollten. Und so wurde aus der Bierkneipe ein Restaurant.

Und das lief derart gut, dass 1986 ein Anbau für die Küche her musste. 1996 wurde das „Kramers-Eck“ nochmals erweitert. Seit dieser Zeit gibt es den überdachten Biergarten. 2006 übergab Ida Heinzelmann die Geschicke des „Kramers-Eck“ in die Hände ihrer Tochter Sabine Tondera. Das Restaurant bot Platz für rund 100 Gäste, im Biergarten gab es noch einmal 30 Plätze.

Warum aber jetzt ein so heimlicher Abgang ganz ohne Abschlussparty für Stammgäste? „Wir hätten uns gerne verabschiedet, aber wir hatten ein aktuelles Personalproblem, und so konnten wir gar nicht anders handeln. Sonst hätten wir die vergangenen zwei Wochen nicht reibungslos arbeiten können“, erklärt die gelernte Köchin Tondera.

Die Reservierungen für die nächsten Wochen sind nun ungültig. Tondera will versuchen, Kontakt zu ihren ehemaligen Gästen aufzunehmen, um persönlich abzusagen. Inhaber der Sparfächer werden in den nächsten Tagen kontaktiert, das Geld wird ausgezahlt. Tondera will erst einmal durchatmen. Ihre Hoffnung: „Vielleicht findet sich ja doch noch ein Gastronom, der das ,Kramers-Eck’ kaufen will.“ Bis dahin bleiben in dem markanten Gebäude am Kramerswinkler Marktplatz allerdings die Lichter aus.

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